Alumni Netzwerk
"Jüngstes Deutschland, altes Europa: Straßburg am Fin-de-Siècle" - Vortrag im St. Paulusheim am 25.09.20 mit Philipp Heckmann-Umhau (Abitur 2012)
Philipp Heckmann-Umhau umriss in seinem spannenden Vortrag die wechselvolle Geschichte Straßburgs, das heute "Eurométropole" und Sitz des Europäischen Parlaments ist. Im September vor 150 Jahren wurde die Stadt von Preußisch-Badischen Truppen erobert. Damit begann eine wechselvolle Periode für die elsässische Hauptstadt, die nicht weniger als viermal innerhalb von Jahrzehnten die Nationalität tauschte. Trotz oder gerade wegen seines einzigartigen Schicksals blühte das Wilhelminische Straßburg auf als europäisches Zentrum für avantgardistische Literatur, Kunst, Theater, Kaffeehauskultur und Jugendstilarchitektur. Die junge Generation, die im Schatten des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 aufwuchs, beschäftigte sich intensiv mit Fragen der Identität, Migration und Diversität, die das Alltagsleben im kosmopolitischen deutsch-französischen Grenzraum bestimmten – Themen, die das öffentliche Leben im globalisierten Europa auch heute umtreiben. Das Straßburg des Fin-de-Siècle war nicht nur schicksalhafter Wegbereiter der Katastrophen des 20.Jahrhunderts, sondern gleichzeitig ein Wegweiser in die Moderne.
Philipp Heckmann-Umhau (Abitur 2012) promoviert in Cambridge bei dem Historiker Christopher Clark. Als studierter Architekt und Volkswirt spezialisiert er sich auf die Geschichte von Städten und Städtebau. In Cambridge empfing er im vergangenen Jahr den Besuch einer Gruppe von Schüler*innen und Alumni des Gymnasiums St. Paulusheim.
Philipp Heckmann-Umhau (Abitur 2012) promoviert in Cambridge bei dem Historiker Christopher Clark. Als studierter Architekt und Volkswirt spezialisiert er sich auf die Geschichte von Städten und Städtebau. In Cambridge empfing er im vergangenen Jahr den Besuch einer Gruppe von Schüler*innen und Alumni des Gymnasiums St. Paulusheim.
China ante portas
Unter der Fragestellung „Rückkehr zum angestammten Platz in der Welt?“ beleuchtete Julian Weber (Abitur 2012) im Rahmen einer Vortragsreihe des Alumni Netzwerkes des St. Paulusheims in einem höchst informativen und interessanten Vortrag Chinas Aufstieg und Außenpolitik im 21. Jahrhundert. Als eine der größten Handelsmächte der Welt strebt China heute auch nach einer angemessenen Rolle im Konzert der Weltmächte. Wirtschaftliche Initiativen wie der Ausbau einer neuen Seidenstraße nach Europa und auch die rasante militärische Aufrüstung und Modernisierung werden in Europa, und nicht nur dort, zunehmend kritisch gesehen.
Julian Weber, der im Rahmen eines FSJ 2012/13 erstmals China von innen kennen lernte, studierte in Shanghai, Heidelberg und London Sinologie und Politologie. Sein Schwerpunkt ist die Außen- und Sicherheitspolitik Chinas. Berufliche Erfahrungen sammelte er u.a. im Consultingbereich und in einer europaweit führenden China-Denkfabrik.
In einem historischen Abriss skizzierte Julian Weber das „Jahrhundert der Erniedrigung“ (ca. 1839 - 1949), in dem China, das sich über Jahrhunderte als Zentrum der Welt bezeichnet hatte, von Europäern und Japanern unterdrückt und gedemütigt wurde, aber auch notwendige Reformen versäumte. Diese Erfahrungen wie auch die Auswirkungen der menschen- und kulturverachtenden Herrschaft Maos hätten nach dem Tod Maos zu tiefgreifenden wirtschaftlichen Reformen geführt, die jedoch nicht mit politischer Liberalisierung einherging. Trotz der blutigen Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989 sei der Kommunismus als staatstragende Ideologie aufgrund des Zusammenbruchs des kommunistischen Blocks abgeschafft und durch einen leninistischen Einparteienstaat ersetzt worden. Seit der Jahrtausendwende strebe China außenpolitisch offiziell zwar weiter nach friedlicher Koexistenz und dem Weltfrieden. Hegemonialbestrebungen (der USA) seien zurückzuweisen, die Rechte von Entwicklungsländern zu wahren und die territoriale Integrität von Staaten zu garantieren. Was auf den ersten Blick gut klingt, erweise sich bei genauerem Hinsehen aber als Verteidigung chinesischer Ansprüche.
Die Strategie des aktuellen stärksten Mannes in China, Generalsekretär Xi Jinping, Chinas Ansprüche auf mehr Einfluss in der Welt nationalistisch zu legitimieren, beobachtet Julian Weber mit Sorge.
Die Informationspolitik Chinas in der Corona-Problematik erklärt er u.a. damit, dass die lokalen Kader für die Entwicklungen in ihren Bezirken zur Verantwortung gezogen würden und oft zögerten, realistische Zahlen weiterzumelden. Um das eigene Ansehen vor der Bevölkerung und auf internationaler Bühne zu wahren, gehöre die Verschleierung unvorteilhafter Zustände allgemein zur chinesischen Strategie.
In diesem Zusammenhang beklagt Julian Weber, dass Deutschland viel weniger über China wisse als China über Deutschland. Das mangelnde Interesse an China zeige sich in der geringen Zahl an Schüler/-innen und Student/-innen, die in Deutschland die chinesische Sprache lernen und auch die kulturellen Besonderheiten begreifen.
In mancherlei Hinsicht gibt er jedoch auch Entwarnung. Der „Ausverkauf deutscher Unternehmen“ sei längst durch entsprechende Gesetze reglementiert worden, der Einfluss Chinas auf die WHO und auch auf europäische Staaten sei nicht so stark, wie oft dargestellt. Einige Südost- und Osteuropäer beispielsweise würden sich sogar wieder stärker in Richtung EU orientieren, da sich ihre Erwartungen an China dann doch nicht erfüllt hätten.
China sei kein Schreckgespenst.
Julian Weber, der im Rahmen eines FSJ 2012/13 erstmals China von innen kennen lernte, studierte in Shanghai, Heidelberg und London Sinologie und Politologie. Sein Schwerpunkt ist die Außen- und Sicherheitspolitik Chinas. Berufliche Erfahrungen sammelte er u.a. im Consultingbereich und in einer europaweit führenden China-Denkfabrik.
In einem historischen Abriss skizzierte Julian Weber das „Jahrhundert der Erniedrigung“ (ca. 1839 - 1949), in dem China, das sich über Jahrhunderte als Zentrum der Welt bezeichnet hatte, von Europäern und Japanern unterdrückt und gedemütigt wurde, aber auch notwendige Reformen versäumte. Diese Erfahrungen wie auch die Auswirkungen der menschen- und kulturverachtenden Herrschaft Maos hätten nach dem Tod Maos zu tiefgreifenden wirtschaftlichen Reformen geführt, die jedoch nicht mit politischer Liberalisierung einherging. Trotz der blutigen Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989 sei der Kommunismus als staatstragende Ideologie aufgrund des Zusammenbruchs des kommunistischen Blocks abgeschafft und durch einen leninistischen Einparteienstaat ersetzt worden. Seit der Jahrtausendwende strebe China außenpolitisch offiziell zwar weiter nach friedlicher Koexistenz und dem Weltfrieden. Hegemonialbestrebungen (der USA) seien zurückzuweisen, die Rechte von Entwicklungsländern zu wahren und die territoriale Integrität von Staaten zu garantieren. Was auf den ersten Blick gut klingt, erweise sich bei genauerem Hinsehen aber als Verteidigung chinesischer Ansprüche.
Die Strategie des aktuellen stärksten Mannes in China, Generalsekretär Xi Jinping, Chinas Ansprüche auf mehr Einfluss in der Welt nationalistisch zu legitimieren, beobachtet Julian Weber mit Sorge.
Die Informationspolitik Chinas in der Corona-Problematik erklärt er u.a. damit, dass die lokalen Kader für die Entwicklungen in ihren Bezirken zur Verantwortung gezogen würden und oft zögerten, realistische Zahlen weiterzumelden. Um das eigene Ansehen vor der Bevölkerung und auf internationaler Bühne zu wahren, gehöre die Verschleierung unvorteilhafter Zustände allgemein zur chinesischen Strategie.
In diesem Zusammenhang beklagt Julian Weber, dass Deutschland viel weniger über China wisse als China über Deutschland. Das mangelnde Interesse an China zeige sich in der geringen Zahl an Schüler/-innen und Student/-innen, die in Deutschland die chinesische Sprache lernen und auch die kulturellen Besonderheiten begreifen.
In mancherlei Hinsicht gibt er jedoch auch Entwarnung. Der „Ausverkauf deutscher Unternehmen“ sei längst durch entsprechende Gesetze reglementiert worden, der Einfluss Chinas auf die WHO und auch auf europäische Staaten sei nicht so stark, wie oft dargestellt. Einige Südost- und Osteuropäer beispielsweise würden sich sogar wieder stärker in Richtung EU orientieren, da sich ihre Erwartungen an China dann doch nicht erfüllt hätten.
China sei kein Schreckgespenst.
Berufs- und Studieninformationsabend des Alumni-Netzwerks
Montag 1. April 2019
Uhrzeit: 18 - 20 Uhr
Ehemalige Schüler des St.Paulusheims informierten an diesen Abend in der Zeit von 18h bis 20h umfassend über verschiedene Berufs- und Studienmöglichkeiten. Das Angebot richtete sich an Schüler der 10ten Klassen und der Kurssstufen 1 und 2.
Kontakt:
Uhrzeit: 18 - 20 Uhr
Ehemalige Schüler des St.Paulusheims informierten an diesen Abend in der Zeit von 18h bis 20h umfassend über verschiedene Berufs- und Studienmöglichkeiten. Das Angebot richtete sich an Schüler der 10ten Klassen und der Kurssstufen 1 und 2.
Kontakt:
ALUMNI-Netzwerk geht an den Start
"Oktoberfest" am Freitag 29.9.2017
Ehemalige und Freunde des St. Paulusheims feierten am Freitag, den 29.09.2017 ihr erstes Alumni Oktoberfest im St. Paulusheim mit einem bunten Rahmenprogramm.
Für die Gaumenfreuden mit typisch bayrisches Essen und Trinken war gesorgt. Die Arbeitsgemeinschaft "PRAEBITO" / Schülerfirma servierte zünftige Weißwurst mit der Brezen sowie Schupfnudeln mit Sauerkraut. Dr. Ulrich Dahm vom Rohrbacher Hof, ebenfalls Alumni der Schule, hielt einen einen Vortrag zum Thema „Ist die Weltbevölkerung noch zu ernähren?“. Natürlich wurde dazu passend auch das beliebte und von ihm gebraute Rohrbacher Hofbier ausgeschenkt.
Kontakt zum Orga Team des Alumni Netzwerkes: .
"Oktoberfest" am Freitag 29.9.2017
Ehemalige und Freunde des St. Paulusheims feierten am Freitag, den 29.09.2017 ihr erstes Alumni Oktoberfest im St. Paulusheim mit einem bunten Rahmenprogramm.
Für die Gaumenfreuden mit typisch bayrisches Essen und Trinken war gesorgt. Die Arbeitsgemeinschaft "PRAEBITO" / Schülerfirma servierte zünftige Weißwurst mit der Brezen sowie Schupfnudeln mit Sauerkraut. Dr. Ulrich Dahm vom Rohrbacher Hof, ebenfalls Alumni der Schule, hielt einen einen Vortrag zum Thema „Ist die Weltbevölkerung noch zu ernähren?“. Natürlich wurde dazu passend auch das beliebte und von ihm gebraute Rohrbacher Hofbier ausgeschenkt.
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