Individueller Schüleraustausch
Das Land Baden-Württemberg und das Deutsch-Französische Jugendwerk unterstützen Schülerinnen und Schüler bei der Vermittlung von Plätzen für individuelle Schüleraustausche.
Hier gibt es folgende Möglichkeiten: Programm „Voltaire“ (Dauer: jeweils 6 Monate; Bewerbung in der 9. Klasse) Programm „Brigitte Sauzay“ (Dauer: jeweils 3 Monate; Bewerbung in der 8.-10. Klasse) Programm „2x8 Wochen“ (Dauer: jeweils 8 Wochen; Bewerbung in der 7.-10. Klasse) Programm „2x4 Wochen“ (Dauer: jeweils 4 Wochen; Bewerbung in der 8.-10. Klasse)
Detaillierte Informationen gibt es auf der Website des baden-württembergischen Kultusministeriums.
All diese Austauschprogramme werden nicht von der Schule, sondern privat organisiert. Die Französischlehrer stehen den Schülern bei Bedarf unterstützend zur Seite.
Die Schülerbegegnungsstätte Breisach kann bei der Suche nach einem Austauschpartner oder einer Austauschpartnerin behilflich sein und stellt folgende Informationsmaterialien zum Download zur Verfügung:
Hier gibt es folgende Möglichkeiten:
Detaillierte Informationen gibt es auf der Website des baden-württembergischen Kultusministeriums.
All diese Austauschprogramme werden nicht von der Schule, sondern privat organisiert. Die Französischlehrer stehen den Schülern bei Bedarf unterstützend zur Seite.
Die Schülerbegegnungsstätte Breisach kann bei der Suche nach einem Austauschpartner oder einer Austauschpartnerin behilflich sein und stellt folgende Informationsmaterialien zum Download zur Verfügung:
Erfahrungsbericht: drei Monate in Nîmes mit dem "Brigitte Sauzay"-Programm
Vor etwa drei Jahren, zu Beginn der neunten Klasse, habe ich zum ersten Mal vom DFJW, dem deutsch-französischen Jugendwerk, gehört. Diese Institution, die aus dem Elysée-Vertrag hervorgegangen ist, hat es sich zum Ziel gesetzt, Kontakte und Freundschaften zwischen der deutschen und der französischen Jugend zu fördern. Eines ihrer Angebote ist das Brigitte-Sauzay-Programm, an dem ich selbst teilgenommen habe. Es beinhaltet einen Austausch über insgesamt sechs Monate, von denen die beiden Austauschpartner jeweils drei Monate in der französischen und drei Monate in der deutschen Gastfamilie verbringen. Am Ende des Austauschs ist ein Reisebericht zu verfassen, das DFJW übernimmt im Gegenzug einen Teil der Reisekosten.
Auf der Internetseite des DFJW gibt es ein Forum, in dem jeder Anzeigen veröffentlichen oder die Anzeigen anderer Schüler lesen und mit ihnen Kontakt aufnehmen kann. Ich habe schnell mehrere Mädchen kennengelernt, die an einem Austausch interessiert waren. Besonders mit Constance, einem Mädchen, das in der Nähe von Nîmes wohnt, verstand ich mich sehr gut, denn wir hatten viele gemeinsame Interessen und Hobbys. Nach einigen E-Mails und Skype-Telefonaten standen die Termine für unseren Austausch fest: Sie sollte Anfang Mai 2014 zu mir nach Deutschland kommen. Gleich zu Beginn hat die Chemie zwischen uns gestimmt und wir haben eine sehr schöne Zeit gemeinsam verbracht, in der wir unseren gesamten Alltag teilten und uns nicht nur sprachlich sehr weiterentwickeln konnten. Als ich im August 2014 nach Frankreich fuhr, wurde ich dort von Constances Familie herzlich und liebevoll empfangen. Es hat mir große Freude bereitet, in einer neuen Familie aufgenommen zu werden, die andere Esskultur kennenzulernen und viele neue Bekanntschaften zu machen. Doch auch wenn es uns beiden schwer fiel, uns nach der gemeinsamen Zeit zu verabschieden, so war uns beiden klar, dass wir uns wiedersehen würden!
In den Sommerferien 2015 hat meine Gastfamilie meine Eltern, meine Schwester und mich zu sich nach Frankreich eingeladen. Es hat mir viel Freude bereitet, dass nun auch meine Eltern das Umfeld und die Familie näher kennenlernen konnten. Die Gastfreundschaft der Franzosen war riesig und es hat mich wahnsinnig gefreut, alle endlich wiederzusehen.
Ich kehre gerade von einer Woche Urlaub zurück, die ich bei Constance und meiner Gastfamilie verbringen durfte. Seit dem offiziellen Ende unseres Austauschs haben wir den Kontakt dank sozialer Netzwerke nie verloren; regelmäßig schreiben wir uns Nachrichten oder telefonieren. Eine solche Erfahrung, wie ich sie mit diesem Austausch machen durfte, kann eine sehr enge Freundschaft entstehen lassen, die trotz der großen Entfernung hoffentlich noch viele Jahre bestehen bleibt. Durch den Austausch habe ich gelernt, mich für Unbekanntes zu öffnen, neue Freundschaften zu knüpfen und vor allem mich an andere Gewohnheiten und Situationen anzupassen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das, was man in der Schule verpasst, nicht vergleichbar ist mit den enorm bereichernden Erfahrungen, die man durch einen Austausch machen kann.
(Hannah)
Auf der Internetseite des DFJW gibt es ein Forum, in dem jeder Anzeigen veröffentlichen oder die Anzeigen anderer Schüler lesen und mit ihnen Kontakt aufnehmen kann. Ich habe schnell mehrere Mädchen kennengelernt, die an einem Austausch interessiert waren. Besonders mit Constance, einem Mädchen, das in der Nähe von Nîmes wohnt, verstand ich mich sehr gut, denn wir hatten viele gemeinsame Interessen und Hobbys. Nach einigen E-Mails und Skype-Telefonaten standen die Termine für unseren Austausch fest: Sie sollte Anfang Mai 2014 zu mir nach Deutschland kommen. Gleich zu Beginn hat die Chemie zwischen uns gestimmt und wir haben eine sehr schöne Zeit gemeinsam verbracht, in der wir unseren gesamten Alltag teilten und uns nicht nur sprachlich sehr weiterentwickeln konnten. Als ich im August 2014 nach Frankreich fuhr, wurde ich dort von Constances Familie herzlich und liebevoll empfangen. Es hat mir große Freude bereitet, in einer neuen Familie aufgenommen zu werden, die andere Esskultur kennenzulernen und viele neue Bekanntschaften zu machen. Doch auch wenn es uns beiden schwer fiel, uns nach der gemeinsamen Zeit zu verabschieden, so war uns beiden klar, dass wir uns wiedersehen würden!
In den Sommerferien 2015 hat meine Gastfamilie meine Eltern, meine Schwester und mich zu sich nach Frankreich eingeladen. Es hat mir viel Freude bereitet, dass nun auch meine Eltern das Umfeld und die Familie näher kennenlernen konnten. Die Gastfreundschaft der Franzosen war riesig und es hat mich wahnsinnig gefreut, alle endlich wiederzusehen.
Ich kehre gerade von einer Woche Urlaub zurück, die ich bei Constance und meiner Gastfamilie verbringen durfte. Seit dem offiziellen Ende unseres Austauschs haben wir den Kontakt dank sozialer Netzwerke nie verloren; regelmäßig schreiben wir uns Nachrichten oder telefonieren. Eine solche Erfahrung, wie ich sie mit diesem Austausch machen durfte, kann eine sehr enge Freundschaft entstehen lassen, die trotz der großen Entfernung hoffentlich noch viele Jahre bestehen bleibt. Durch den Austausch habe ich gelernt, mich für Unbekanntes zu öffnen, neue Freundschaften zu knüpfen und vor allem mich an andere Gewohnheiten und Situationen anzupassen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das, was man in der Schule verpasst, nicht vergleichbar ist mit den enorm bereichernden Erfahrungen, die man durch einen Austausch machen kann.
(Hannah)
Erfahrungsbericht: drei Monate auf La Réunion mit dem "Brigitte Sauzay"-Programm
Von August bis Oktober 2014 verbrachte ich drei Monate in einer Gastfamilie auf La Réunion, einer Insel im Indischen Ozean, die östlich von Madagaskar und südwestlich von Mauritius liegt und ungefähr so groß wie das Saarland ist. Im Jahr 1946 wurde die Insel ein französisches Überseedépartement (département d’outre-mer) und 1982 auch eine französische Überseeregion (région d’outre-mer), was bedeutet, dass dort im Prinzip europäische Bedingungen herrschen: Man zahlt mit dem Euro, hat eine relativ gut entwickelte Infrastruktur und spricht Französisch, mit dem einzigen Unterschied, dass man eine unglaubliche Natur vorfindet, die es auf dem Kontinent nicht gibt. Vom Vulkan und den Lavafeldern, über Traumstrände bis hin zu den einzigartigen Bergtälern und dem über 3000 Meter hohen Piton des neiges wird dort alles geboten. Auch die Menschen sind sehr offen und freundlich, sodass man schnell Kontakte knüpfen und Anschluss finden kann.
In meine Gastfamilie und die Schule hatte ich mich somit schnell eingelebt und ich habe mich dank der Mentalität der Menschen nie allein gefühlt.
Während dieser drei Monate habe ich nicht nur meine Französischkenntnisse verbessert, viel über die dortige Kultur gelernt und neue Freunde gefunden, sondern auch gelernt, unabhängiger und selbstständiger zu werden.
Als dann der Tag des Abschieds kam, wünschte ich, noch länger bleiben zu können. Die Insel und die Menschen waren mir (und sind mir immer noch) sehr ans Herz gewachsen, sodass ich wirklich keinen Tag bereut habe, in ein département d’outre-mer und nicht nach Frankreich selbst gereist zu sein.
Meiner Meinung nach ist so ein Austausch eine Erfahrung fürs Leben, die man nicht missen sollte. Ich kann also jedem Interessenten nur raten, sich einfach zu trauen und eine unvergessliche Zeit zu erleben.
(Luisa)
In meine Gastfamilie und die Schule hatte ich mich somit schnell eingelebt und ich habe mich dank der Mentalität der Menschen nie allein gefühlt.
Während dieser drei Monate habe ich nicht nur meine Französischkenntnisse verbessert, viel über die dortige Kultur gelernt und neue Freunde gefunden, sondern auch gelernt, unabhängiger und selbstständiger zu werden.
Als dann der Tag des Abschieds kam, wünschte ich, noch länger bleiben zu können. Die Insel und die Menschen waren mir (und sind mir immer noch) sehr ans Herz gewachsen, sodass ich wirklich keinen Tag bereut habe, in ein département d’outre-mer und nicht nach Frankreich selbst gereist zu sein.
Meiner Meinung nach ist so ein Austausch eine Erfahrung fürs Leben, die man nicht missen sollte. Ich kann also jedem Interessenten nur raten, sich einfach zu trauen und eine unvergessliche Zeit zu erleben.
(Luisa)
Erfahrungsbericht: "Zwei Monate am Ende der Welt" (Programm 2x8 Wochen)
Nach den Sommerferien kehrte ich nicht von meinem Urlaub wie gewohnt in den Schulalltag zurück, sondern fuhr weiter an die französische Westküste, wo mich in der Bretagne (natürlich NICHT in Frankreich*) zwei Monate Schüleraustausch erwarten sollten.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatte meine Austauschschülerin Lorène einige Wochen hier in Deutschland verbracht. Obwohl ich mich mit ihr wunderbar verstanden hatte, war ich sehr nervös, wie ich mich dort einleben würde. Doch nach dem ersten Tag waren alle Befürchtungen wie weggeblasen: Ihre Familie kümmerte sich sehr herzlich um mich, nahm mich überaus freundlich auf und zeigte mir den französischen Lifestyle inklusive Schalentiere, Apéritif und Cidre. An den Wochenenden unternahmen wir oft Ausflüge, bei denen sie mir die Bretagne und das Meer, das ich zu Fuß in wenigen Minuten erreichen konnte, zeigten. Aber auch durch das für Franzosen typische lange (und späte!) Abendessen und viele Gespräche lernte ich viel über die doch etwas unterschiedlichen Kulturen. Unter der Woche, wenn ich den Tag in der Schule verbringen musste, hatte ich durch zwei andere deutsche Austauschschülerinnen immer beste Unterhaltung.
Und sehr bald waren die anfangs so lange wirkenden zwei Monate vorbei. Schwer beladen, wobei die Erfahrungen mindestens genauso schwer wogen wie der volle Koffer, brachten mich Lorène und ihre Familie Ende November an den Bahnhof, wo auch einige Tränen vergossen wurden. Aber es war ja nur ein „Au Revoir“.
(Debora Knobloch)
*Anm. d. Red.: Viele Bretonen sind sehr selbstbewusst und stolz auf ihre eigene Kultur, sodass sie mehr oder weniger scherzhaft behaupten, die Bretagne gehöre gar nicht zu Frankreich.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatte meine Austauschschülerin Lorène einige Wochen hier in Deutschland verbracht. Obwohl ich mich mit ihr wunderbar verstanden hatte, war ich sehr nervös, wie ich mich dort einleben würde. Doch nach dem ersten Tag waren alle Befürchtungen wie weggeblasen: Ihre Familie kümmerte sich sehr herzlich um mich, nahm mich überaus freundlich auf und zeigte mir den französischen Lifestyle inklusive Schalentiere, Apéritif und Cidre. An den Wochenenden unternahmen wir oft Ausflüge, bei denen sie mir die Bretagne und das Meer, das ich zu Fuß in wenigen Minuten erreichen konnte, zeigten. Aber auch durch das für Franzosen typische lange (und späte!) Abendessen und viele Gespräche lernte ich viel über die doch etwas unterschiedlichen Kulturen. Unter der Woche, wenn ich den Tag in der Schule verbringen musste, hatte ich durch zwei andere deutsche Austauschschülerinnen immer beste Unterhaltung.
Und sehr bald waren die anfangs so lange wirkenden zwei Monate vorbei. Schwer beladen, wobei die Erfahrungen mindestens genauso schwer wogen wie der volle Koffer, brachten mich Lorène und ihre Familie Ende November an den Bahnhof, wo auch einige Tränen vergossen wurden. Aber es war ja nur ein „Au Revoir“.
(Debora Knobloch)
*Anm. d. Red.: Viele Bretonen sind sehr selbstbewusst und stolz auf ihre eigene Kultur, sodass sie mehr oder weniger scherzhaft behaupten, die Bretagne gehöre gar nicht zu Frankreich.